In der Behandlung von Lungenkrebspatienten werden seit einigen Jahren zunehmend personalisierte Therapiekonzepte verfolgt. Hierbei werden gezielt tumorspezifischen Genveränderungen als Angriffspunkte genutzt, die Therapien sind oftmals effektiver und nebenwirkungsärmer als konventionelle Chemotherapieregime.
Zielgerichtete Medikamente sind jedoch nur wirksam, wenn ihre Auswahl auf der Kenntnis der genetischen Tumormerkmale des Patienten beruht. Um die für den individuellen Patienten optimale Behandlungsentscheidung treffen zu können, ist eine Testung auf alle therapierelevanten molekularen Veränderungen daher sinnvoll, sobald ein histologisch gesicherter Befund die Verdachtsdiagnose Lungenkrebs bestätigt.
Das Spektrum der Genveränderungen, die das Wachstum der Tumorzellen steuern, reicht dabei von einfachen Punktmutationen bis zu komplexen genomischen Veränderungen wie Translokationen, Insertionen/Deletionen oder Kopienzahlveränderungen.
Allein im nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) sind mittlerweile über ein Dutzend genomische Veränderungen bekannt, die unterschiedliche Prognosen und Ansatzpunkte für zielgerichtete Behandlungen bieten, z.B. KRAS-Mutationen (15–25%), FGFR1-Amplifikationen (7%), EGFR-Mutationen (10–35%), EML4-ALK-Translokationen (3%), BRAF-Mutationen (4–5%), DDR2-Mutationen (1%), ROS1-Translokationen (1%), RET-Translokationen (0,5–1%), MAP2K1-Mutationen (0,6%), MET-Amplifikationen (1–2%), MET-Mutationen (2–3%), NRAS-Mutationen (0,2–1%), PIK3CA-Mutationen (5%) und PTEN-Mutationen (3%).